Fruchtsafthersteller rechnen nur mit einer mittleren Streuobsternte von 500.000 Tonnen

VdF-Prognose 2022 liegt vor

Fruchtsafthersteller rechnen nur mit einer mittleren Streuobsternte von 500.000 Tonnen

Bonn, 28. Juli 2022 – Nach Angaben des Verbandes der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V. (VdF) wird in diesem Jahr nur mit einer mittleren Streuobsternte von 500.000 Tonnen gerechnet. Das ist das Ergebnis der Fruchtbehangschätzungen, die in dieser Woche abgeschlossen wurden. In etwa fünf Wochen wird die Ernte auf den Streuobstwiesen in Deutschland beginnen. „Wir haben aufgrund der Alternanz auf eine höhere Erntemenge gehofft, aber das abnehmende Ertragspotenzial der Streuobstbestände in Deutschland wird von Jahr zu Jahr deutlicher“, erklärt VdF-Geschäftsführer Klaus Heitlinger. Die Folgen der momentanen Trockenheit könnten sich darüber hinaus noch signifikant auf die Prognose auswirken, da die Fruchtgröße zurzeit unterdurchschnittlich ist. „Sollte das heiße und trockene Wetter anhalten, ist mit einer Reduzierung der Erntemenge zu rechnen. Die Bäume werfen vorzeitig viele Äpfel ab und die auf dem Baum verbleibenden Äpfel wachsen nicht mehr. Jeder fehlende Zentimeter im Durchmesser des Apfels hat einen um 30 Prozent geringeren Ertrag zur Folge“, so Heitlinger weiter.

Dabei ist die Streuobstsaison ist in diesem Jahr zunächst gut gestartet. Nach einer üppigen Baumblüte Ende April/Anfang Mai konnten die Bäume im Rhythmus der Alternanz, also der sich abwechselnden starken und schwachen Erntejahre, viele Früchte ausbilden. Aber die Entwicklung der Früchte war unterproportional aufgrund der seit vielen Jahren rückläufigen Niederschlagsmengen. Die Bäume haben keine Reserven mehr, um die Äpfel ausreichend mit Wasser und Nährstoffen zu versorgen und aus diesem Grund bereits viele Früchte vorzeitig abgeworfen. Wenn in den kommenden fünf Wochen bis zum Start der Ernte keine nennenswerten Regenfälle mehr kommen, bleiben die Äpfel verhältnismäßig klein, was sich gegebenenfalls noch signifikant auf die Ertragsmengen auswirken könnte. Denn so wie jeder zusätzliche Zentimeter im Durchmesser des Apfels den Ertrag um circa 30 Prozent steigern kann, so fehlt dieser Ertrag, wenn der Apfel nicht mehr wächst.

Klimastress und überalterte Baumbestände
Die Bäume auf den Streuobstwiesen stehen schon seit einigen Jahren enorm unter Klimastress: späte Nachtfröste zur Blütezeit, anhaltende Hitzeperioden in den Sommermonaten und insgesamt das fehlende Wasser hat die Bäume geschwächt und sie anfälliger gemacht für Krankheiten wie den schwarzen Rindenbrand, einer Pilzkrankheit, die zu schwarzen Stellen an der Baumrinde führt und die Bäume im schlimmsten Fall absterben lässt. Zudem sind viele Bäume von Misteln befallen, die den Baum weiter auszehren. Da auch viele Streuobstbestände überaltert sind oder nicht mehr gepflegt und bewirtschaftet werden, wird die Rohwarensituation für die Safthersteller von Jahr zu Jahr problematischer, denn es fehlen wichtige Menge zur Saftherstellung.

Ökosystem Streuobstwiese
In Deutschland werden aktuell noch rund 250.000 Hektar Fläche als Streuobstwiesen bewirtschaftet. Neben ihrer wirtschaftlichen Bedeutung bieten sie als botanisches Kulturgut über 5.000 Tier- und Pflanzenarten wertvollen Lebensraum, der dringend geschützt werden muss. Auch die Fruchtsafthersteller fördern den Streuobstanbau, tragen durch Pflanzaktionen zur Erhaltung bei und nutzen die Vielfalt der Obstarten und ihre besonderen Geschmacksvarianten für die Fruchtsaftherstellung. Spezielle Angebote wie Streuobstwiesenapfelsäfte oder Quitten- und Birnensäfte werden insbesondere von Saft-Liebhabern geschätzt, die viel Wert auf die ausgeprägte, charakteristische Aromenvielfalt dieser meist naturtrüben Säfte legen.

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